Donnerstag, 2. August 2012

Südtirol 2012 - Gipfeltour mit Malte auf die Hintere Schöntaufspitze, 3.325 m

Hintere Schöntaufspitze, 3.325 m, mit Madritschjoch, 3.123 m

Auf der Durchreise zwischen zwei Urlaubstandorten bleibt Malte für einige Tage in Südtirol und möchte die Gelegenheit nutzen, den ersten Dreitausender seines Lebens zu besteigen. Als Ziel schlagen wir den Gipfel der Hinteren Schöntaufspitze vor, die am einfachsten aus dem Suldental erreicht wird. Mit der respektablen Höhe von 3.325 m belohnt der Gipfelaufstieg bei guten Sichtverhältnissen mit einem grandiosen Ausblick auf die umgebende Bergwelt. Bei Benutzung der Seilbahn ist keine allzu große Höhendifferenz zu bewältigen, die jedoch auf einer recht kurzen Route zu leisten ist und darum eine solide Kondition erfordert. Die Route ist nicht vergletschert und für alpine Verhältnisse eher leicht, also gerade richtig für ambitionierte Anfänger. - Fotogalerie 


Blick von der Bergstation der Seilbahn Sulden auf die Route
Von der Bergstation der Seilbahn Sulden (2.600 m) starten wir um 10:00 Uhr bei nicht perfektem, aber immerhin akzeptablem Wetter zu unserer Gipfeltour. Über fast eine Stunde Gehzeit führt der Anstiegsweg über oder neben hässlichen Pisten und Liftanlagen im Becken des Suldener Skigebietes. Im Bereich der Bergbahn ist das Gelände noch begrünt. Wenig später durchschreiten wir eine künstliche 'Mondlandschaft'. Als ‚Natur’ kann dieses Gelände nicht gelten, weil es von unser ‚Kultur’ geprägt ist. Die sichtbaren Eingriffe in die Landschaft entlarven die monströse Fratze einer industrialisierten Spaßkultur und erschrecken uns immer wieder aufs Neue. Bei allem Zorn heißt es jetzt erst einmal, die Augen auf schönere Eindrücke zu richten, um nicht die Lust an der Fortsetzung der Tour zu verlieren.





Auf dem Madristschjoch, 3.123 m
Madritschjoch, 3.123 m
Nach einer Stunde erreichen wir das Madritschjoch, auf dem sich bereits mehrere Gruppen aufhalten, die entweder vom Gipfel kommen oder noch zum Gipfel gehen. Zwei Biker schieben ihre Räder ebenfalls auf das Joch, um vermutlich auf der anderen Seite in das Martelltal abzufahren. Die Wanderroute zwischen Martelltal und Suldental über das Madritschjoch zählt zu unseren Lieblingsstrecken, wenn man von den Eindrücken im Suldener Becken absieht, erfordert aber neben guter Konditionen auch eine etwas aufwändigere Logistik. 1990 haben wir uns diesen Übergang erschlossen, den wir in den nachfolgenden Jahren immer wieder gegangen sind. 
Link: Post des ersten Übergangs über das Madritschjoch im Jahr 1990



Madritschjoch mit Anstiegsweg zum Gipfel
Gratweg zum Gipfel
Etwas mehr als 500 Höhenmeter liegen am Madritschjoch bereits hinter und weitere 200 Höhenmeter auf einem Gratweg liegen noch vor uns. Der Einstieg in den Gratweg ist leicht ausgesetzt, bildet aber kein größeres Hindernis. Vor uns liegt zunächst ein Vorgipfel, auf den ein meistens steiler, aber stets nachvollziehbarer Steig über Felsen, loses Gestein und Schotter führt. Vom Vorgipfel führt ein etwas moderater Anstieg auf den Hauptgipfel, der sich als eine größere, flache Kuppe präsentiert. Antennenanlagen weisen den Weg. 





Auf dem Gipfel der Hinteren Schöntaufspitze über dem Suldental
Auf dem Gipfel der Hinteren Schöntaufspitze vor Zufallspitze und Cevedale
Trotz der Höhe von 3.325 m fehlt leider ein richtiges Gipfelkreuz. Immerhin hat jemand den höchsten Punkt mit einem kleinen Holzkreuz markiert. 





Königsspitze, Zebru, Ortler
Die Sichtverhältnisse sind in der Höhe heute leider nicht so gut, wie wir sie uns gewünscht haben. Die Gipfel der höchsten Berge, wie Ortler, Königsspitze, Zebru, Zufallspitzen und Cevedale bleiben in Wolken verhüllt. Die Wolken haben ohnehin zugenommen, weshalb wir uns nicht lange aufhalten und nach einigen Fotos den Rückweg antreten.










An der Bergstation der Seilbahn erwarten uns C & H. Wir gehen gemeinsam zu der etwas tiefer liegenden Schaubachhütte, um dort unsere Jause nachzuholen und uns über unsere Tourenerlebnisse austauschen.







 



Technische Daten:

·      Gesamtgehzeit: 2:50 Stunden
o   Bergstation Seilbahn Sulden, 2.600 m, - Madritschjoch, 3.123 m: 1:05 Std,
o   Madritschjoch, 3.123 m – Gipfel Schöntaufspitze, 3.325 m: 0:25 Std.
o   Rückweg: 1:20 Std.
·      Absolute Höhendifferenz: 725 m
·      Gesamtleistung (jeweils im Aufstieg und im Abstieg): ca. 800 m (Schätzung)
·      Technische Anforderungen: Leicht
·      Konditionelle Anforderungen: Mittel
·      Markierungen: Gut

Erlebniswert: 2+

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