Donnerstag, 7. August 2014

Wallis 2014 - Gipfeltour zum Wannehorn (2.669 m) bei Grächen

Wannehorn, Distelhorn, Seetalhorn aus Richtung Hannigalp
In Anbetracht der unsicheren Wetterlage planen wir von Tag zu Tag mit 3 Varianten. 'Plan A' erfordert gutes Wetter, das hatten wir ausnahmsweise gestern. 'Plan B' umfasst Touren, wenn das Wetter 'comme ci, comme ça' ausfällt, der aktuelle Standard. 'Plan C' ist der Notplan, wenn 'rien ne va plus' gilt. Wie an den meisten Tagen greift auch heute 'Plan B'. Wir unternehmen eine moderate Gipfelwanderung zum Wannehorn, dem Grächener Hausberg(1). Das 2.669 m hohe Wannehorn zählen wir nicht zu den Höhepunkten der Westalpen, aber es liegt vor unserer Tür, erfordert keine besondere Logistik und gestattet bei Bedarf einen schnellen Rückzug.
Dank Grächen Goldcard nutzen wir die Hannigalp-Gondelbahn. Wir ersparen uns 500 Höhenmeter und starten unsere Wanderung auf 2.114 m Höhe. Nur noch ca. 650 Höhenmeter liegen bis zum Gipfel vor uns. - Fotogalerie      




Gemsen queren den Weg
Auf das Wannehorn führen mehrere Wege. Der Gratweg gilt als heikel, weshalb wir ihn als Option verwerfen. Auf planierten Trassen von Skipisten bewegen wir uns nur ungern, weil sie scheußlich sind. Erfreulicherweise finden wir überwiegend Pfade, die auf relativ direkter Linie zum Gipfel führen, aber dementsprechend oft auch steil ansteigen. Auf halber Strecke bemerken wir Bewegungen im Gelände. Etwa 20 Gemsen, darunter einige Jungtiere, queren rasend schnell in mehreren Gruppen unseren Weg. Einige Gemsen können wir auf Fotos einfangen.








Blick auf Brunegghorn (3.833 m) und Bishorn (4.134 m)
Über tief liegenden Wolkenschichten öffnen sich Wolkenlöcher und geben den Blick auf Brunegghorn und Bishorn frei. Für die nächste Stunde haben wir ein sonniges Fenster erwischt. Glück gehabt!












Gipfelkreuz auf dem Wannehorn
Nach ca. einer Stunde Gehzeit befindet sich das Gipfelkreuz schon in Rufweite. Bei Betrachtung aus Richtung Tal liegt der höchste Punkt des Wannehorns verdeckt hinter einer Kante. Das Gipfelkreuz steht daher nach Westen verrückt etwas unterhalb des höchsten Punktes.
Der Gipfelaufbau besteht nicht aus festem Fels. Hochgebirgstypisch und gesteinsabhänig hat sich durch Verwitterung und Erosion ein Blockschutthügel gebildet. Blockwerk gehört nicht zu unserem Lieblingsgelände, es gehört aber zum Hochgebirge wie die Berge selbst.







Blick vom höchsten Punkt auf das Gipfelkreuz
Der Schlussanstieg zum Gipfel beginnt an einem zwischen Wannehorn und Distelhorn liegendem Sattel, der einen Übergang zwischen Mattertal und Saatal erlaubt. Eine dichte Folge von Markierung weist eine Route durch das Labyrinth des Blockschuttes. Nachdem der höchste Punkt erreicht ist, liegt noch ein kurzer Abstieg zum Gipfelkreuz vor uns. Nach 1:20 Std. ab Hannigalp stehen wir am Gipfelkreuz. Bei klarer Sicht könnten wir jetzt auf zahlreiche Viertausender der Walliser und Berner Alpen schauen. Das Wetter erlaubt jedch nur kleines 'gipfelglueck'.(2)








Anmerkungen


(1) Alle höheren Gipfel in der Umgebung sind nur schwer zugänglich.

(2) Abstieg zur Hnnigalp in 1:10 Std.

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