Blackwater Glen mit Ben Wyvis |
Gisela befindet sich nach ihrer Knie-OP noch in der Schonungsphase und kann uns darum leider nicht begleiten. Sie setzt sich statt dessen in den Lynver-Garten, um zu lesen. Per Mobiltelefon halten wir über den Tag Kontakt.
Mit etwas Mühe finden wir den Parkplatz, von dem der etwa zweistündige Weg zum Gipfel beginnt. Zunächst durchqueren wir mit moderatem Anstieg einen Nadelwald. Schon bald öffnet sich vor uns das Blackwater Glen mit seiner Heidelandschaft und gibt den Blick auf den Gipfel frei.
Auch heute reichen die Temperaturen wieder bis 20 Grad, was in Schottland bereits "Hitze" bedeutet und für diese Jahreszeit sensationell ist. Allerdings ist es heute ziemlich bewölkt und kräftiger Wind treibt die Wolken. Im Anstieg zum Gipfel nimmt der Wind deutlich zu und es wird kalt. Jetzt brauchen wir unsere Jacken, Mütze und Handschuhe. Die umliegenden niedrigeren Gipfel bieten uns bisher etwas Windschatten. Sobald dieser wegfällt, packen uns starke Windböen, die überwiegend von hinten kommen und uns daher den Hang förmlich hinaufschieben. Da der Weg jedoch in Serpentinen verläuft, müssen wir auch gegen den Wind ankämpfen. Trotzdem kommen wir bisher recht gut voran.
Vor uns ist noch ein weiterer Wanderer unterwegs. Als wir den Vorgipfel erreichen, kommt uns dieser Wanderer entgegen und erklärt, dass er den Gipfel nicht machen konnte, weil der Wind zu stark sei. Wir wollen es zumindest versuchen und kämpfen weiter gegen den Wind an. Etwa 100 m unterhalb des Gipfels müssen wir einsehen, dass ein Weitergehen in den Sturmböen zu riskant würde. Mitunter müssen wir uns sogar festhalten, damit uns die Böen nicht von den Beinen reißen. Wir entscheiden uns ebenfalls für die Umkehr ohne Gipfel. Etwas weiter unten legen wir im Windschatten eines Felsen eine Pause ein und senden eine SMS an Gisela. Nach 3 Stunden Gehzeit sind wir wieder am Parkplatz angekommen und treten die Rückfahrt nach Inverness an.
Gisela treffen wir in dem gepflegten Garten des Lynver Guest House an. Bei Marks and Spencer kaufen wir Kuchen für einen ausgiebigen Kaffeeklatsch im Garten. Für den Abend haben wir im Restaurant The Mustard Seed reserviert, das täglich ausgebucht ist. Das Restaurant befindet sich mit seiner stylischen Einrichtung in einem ehemaligen Kirchenraum, in dem der Geräuschpegel ziemlich hoch ist. Da jedoch Küche, Service, Atmosphäre und Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen, schreckt uns der Geräuschpegel nicht ab.
Nach dem Restaurantbesuch schlendern wir zum Pub Blackfriars, in dem wir in früheren Jahren einige nette Abende mit Lifemusik erlebt haben. Das Pub ist zwar geöffnet, hat aber keine Gäste. Ein Transparent bietet das Pub zum Kauf an. Hier können wir nichts mehr erwarten und trinken darum lieber noch ein Glas Wein im Garten des Dionard Guest House.
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