Samstag, 8. Juli 1989

Monte Rosa 1989 - Gewitter am Turlopass

Rast im Anstieg zum Turlopass
Den Rückweg aus dem Valsesia über den Turlopass nach Manucage gehen heute die leistungsstarken Teilnehmer, während die restliche Gruppe mit zwei Autos fährt und auch den Hauptteil unseres Gepäcks transportiert. Bereits bei unserem Aufbruch beobachten wir besorgt die Wetterentwicklung. Dicke Wolken liegen auf den Bergen und reichen weit herunter in das Tal. Für unsere achstündige Wanderung über den 2.738 m hohen Pass mit 1.200 m im Aufstieg und 1.450 m im Abstieg sind das keine guten Zeichen. Bis auf eine Biwakschachtel gibt es auf der Strecke keine Hütten. Das Wetter nimmt darauf keine Rücksicht.





Wir befinden uns oberhalb der Baumgrenze im Aufstieg, als wir das Gewitter herannahen hören. Unterstellmöglichkeiten gibt es hier nicht. Wir beschließen, zunächst die weitere Entwicklung abzuwarten, um nicht auf der Passhöhe von dem Gewitter überrascht zu werden.









Das Gewitter ist nicht gnädig vorbeigezogen, sondern hat seinen Weg direkt über uns hinweg gesucht. Jetzt müssen sich unsere mitgeführten Biwaksäcke bewähren. Ehe wir in einen der Biwaksäcke schlüpfen, legen wir alle metallischen Gegenstände um einige Meter zur Seite. Im Biwaksack machen wir uns möglichst klein, während das Gewitter durchzieht.
Der Spuk ist nach ca. 15 Minuten vorbei. Wir können unversehrt weiterziehen. Inzwischen hat Regen eingesetzt, der uns während des geamten Rückweges noch etwa 5 Stunden begleiten sollte.




Trotz des Regens kommt uns die vorausgefahrene Gruppe im Valle Quarazza entgegen, um uns abzuholen. In Macunaga hört es endlich auf zu regnen. Wir kehren für unseren Abschlussabend noch einmal zum Rifugio Malnate zurück. Dino hat die Hütte exklusiv für uns geöffnet und für uns gekocht. Zum Abschluss dieser legendären Tour lassen wir es noch einmal richtig krachen. Der Ölofen macht kräftig mit und schießt wieder sein Feuerwerk ab. 

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