Sonntag, 2. Juli 1989

Monte Rosa 1989 - Aufstieg bis zum Rand des Monte Rosa Plateaus

Route am Stolemberg auf den Indren-Gletscher
Der Weg der heutigen Etappe bis zum Rifugio Citta di Mantova ist nicht besonders lang und erfordert nur einen Aufstieg von etwas mehr als 700 m. Trotzdem erweist sich die Route für die weniger erfahrenen Teilnehmer insbesondere am Stolemberg bis zum Einstieg in den Indren-Gletscher als relativ anspruchsvoll. Die beiden Gruppen bleiben heute vorerst zusammen, damit wir uns bei Bedarf gegenseitig unterstützen können.







Nachdem wir das Corno del Camoscio passiert haben, gehen wir über den Passo dei Salati und stoßen auf den Stolemberg. Der Gipfel ist weder besonders hoch noch imposant, sondern eher ein Schuttkegel. Unterhalb des Gipfels führt die Route über den westlich gelegenen vereisten und steil abfallenden Blockchotterhang. Ein Fehltritt könnte hier schnell fatale Folgen haben. Die Bergführer sichern mit Fixseilen, damit wir vorsichtig und auf Steigeisen diese teilweise heikle Passage unbeschadet überwinden können. Am Ende dieser Passage treten wir auf den Indren-Gletscher der ohne besondere Schwierigkeiten gequert werden kann.





Nach dem Stolemberg gehen die beiden Gruppen wieder getrennt. Der Anstieg bis zu unserem Hüttenziel führt durch recht steil ansteigendes felsiges Gelände. In dieser Höhe und mit dem schweren Gepäck ist der letzte Anstieg noch einmal mühsam.









Das Rifugio Citta di Mantova befindet sich auf einem kleinen Felsplateau, das unmittelbar an den Lys-Gletscher grenzt. Die Hütte sehen wir erst wenige Meter vor der Ankunft. Wir sind froh, angekommen zu sein und hoffen, dass die zweite Gruppe bald eintreffen wird. In der Zwischenzeit genießen wir die letzten Sonnenstrahlen. Kurz vor dem Einbruch der Dunkelheit betrachten wir noch einmal unsere eindrucksvolle Umgebung mit etlichen Viertausendern vor uns. Die Beobachtung der Wetterentwicklung beschäftigt uns natürlich ebenfalls. Morgen wollen wir nämlich erstmals über die Grenze von 4.000 m gehen.
Auf dem Lys-Gletscher sind noch Bergsteiger unterwegs auf ihrem Weg zu dem knapp 150 m höher liegenden Rifugio Gnifetti.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen